Hinweis: Diese Funktion steht allen Nutzer:innen zur Verfügung. Falls sie für Sie noch nicht aktiviert wurde, wenden Sie sich bitte an Ihre:n zuständige:n Customer Success Consultant oder Account Executive.
Was ist Scoping?
Scoping in Prewave ist Ihr strategischer Einstiegspunkt, um potenzielle Risiken entlang Ihrer gesamten Lieferkette zu identifizieren. Anstatt jeden einzelnen Lieferanten separat zu analysieren, gruppiert das Scoping-Tool Lieferanten in handhabbare „Cluster“ basierend auf zwei zentralen Risikofaktoren:
Das Land, in dem ein Lieferant tätig ist
Die Branche oder das Produkt (Commodity), in der bzw. dem der Lieferant tätig ist
Dies ermöglicht eine erste Risikobewertung über große Teile Ihrer Lieferkette hinweg – effizient und skalierbar – noch bevor Sie in die detaillierte Bewertung einzelner Lieferanten einsteigen.
Warum ist Scoping wichtig?
Moderne Gesetzgebungen wie das LkSG, die CSDDD oder das NTA verlangen von Unternehmen, potenziell negative Auswirkungen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu identifizieren und zu priorisieren. Eine detaillierte Prüfung aller Lieferanten ist jedoch oft zu ressourcenintensiv. Scoping hilft Ihnen dabei, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem es:
Erkenntnisse liefert, selbst wenn vollständige Lieferantendaten fehlen
Ihre Maßnahmen dort priorisiert, wo das Risiko am höchsten ist
Eine standardisierte und skalierbare Methode für die frühzeitige Risikoanalyse bietet
Welche Vorteile bietet Ihnen Scoping in Prewave?
Mit dem Scoping-Tool können Sie:
Hochrisiko-Cluster identifizieren: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit gezielt auf Lieferanten in risikoreichen Regionen oder Branchen.
Ihre gesamte Lieferkette schnell bewerten: Erhalten Sie innerhalb von Minuten einen übergreifenden Risikoüberblick über Tausende von Lieferanten.
Risiko-Trends nach Produkten und Regionen erkennen: Identifizieren Sie Hotspots in Ihrer Lieferkette und leiten Sie daraus fundierte nächste Schritte für Compliance und Due Diligence ab.
Wie Sie Scoping verwenden
Zugriff auf das Scoping-Tool
Um zu starten, navigieren Sie zum Tab Scoping in der oberen Menüleiste der Prewave-Anwendung. Dort können Sie entweder einen neuen Scope erstellen oder einen bestehenden Scope einsehen.
Nutzer:innen mit der Berechtigung Scoping Access können Scopes erstellen und bearbeiten. Alle anderen Nutzer:innen derselben Organisation haben standardmäßig Leserechte für bestehende Scopes.
Einen neuen Scope erstellen
Wenn Sie sich dafür entscheiden, einen neuen Scope zu erstellen, führt Sie Prewave durch einen vierstufigen Prozess:
Allgemeine Informationen – Definieren Sie die Parameter Ihrer Scope-Analyse.
Scoping – Wählen Sie aus, ob eigene Standorte, Tier-1- oder Tier-N-Lieferanten einbezogen werden sollen.
Lieferantenauswahl – Wählen Sie gezielt Lieferanten aus Ihrem Netzwerk aus.
Collections Review – Prüfen und verwalten Sie die Collections, die im Rahmen dieses Scopings erstellt wurden.
Scope-Listenansicht – Spaltenübersicht
Scope-Name: Name des Scopes, wie vom Ersteller eingegeben
Erstellt von: Nutzer:in, der/die den Scope erstellt hat
Perspektive: Die gewählte Perspektive, auf deren Basis die Lieferantenbewertungen berechnet wurden
Scoping-Zeitraum: Zeitraum, in dem die Lieferanten bewertet wurden
Zeitstempel: Datum, an dem die Bewertungen abgerufen wurden (kann vom Erstellungsdatum abweichen)
Erstellungsdatum: Datum, an dem der Scope ursprünglich angelegt wurde
Abschlussdatum: Datum, an dem der Scope abgeschlossen wurde
Erstellte Collections: Anzahl der Collections, die aus diesem Scope generiert wurden
Status: Gibt an, ob der Scope „Offen“ (bearbeitbar) oder „Abgeschlossen“ (nicht mehr bearbeitbar) ist
Scoping
Dies ist der erste Schritt im Scoping-Prozess, in dem alle Lieferanten in sogenannten „Clustern“ zusammengefasst werden. Diese Cluster basieren auf einer Kombination aus Länder- und Commodity-Risiken jedes Lieferanten und ergeben einen zusammengesetzten abstrakten Risiko-Score. Dieser Ansatz ermöglicht eine effiziente und skalierbare Bewertung Ihrer Lieferanten. Dieser Schritt wird jeweils separat für die folgenden Bereiche der Lieferkette durchgeführt:
Eigene Standorte
Tier-1-Lieferanten
Tier-N-Lieferanten
Beispiele für Cluster
Länderscores – Abgeleitet aus Indizes, die länderspezifische Risiken gemäß der gewählten Perspektive bewerten (z. B. Korruption, Arbeitsrechte, Umweltgesundheit).
Commodity-Scores – Basieren auf Metaanalysen zu Risikotypen, die mit bestimmten Commodities verbunden sind, einschließlich Häufigkeit und Schwere von Ereignissen.
Nutzen Sie Filter, um einen gewünschten Score-Bereich festzulegen und passende Cluster Ihrem Scope hinzuzufügen. Die Histogramm- und Matrixansichten unterstützen Sie dabei, die Verteilung und Größe der Cluster in den jeweiligen Score-Zonen zu analysieren. Cluster können beliebig hinzugefügt oder entfernt werden – bis der Scope im Bereich „Collections“ als „Abgeschlossen“ markiert wird.
Lieferantenauswahl
Der zweite Schritt besteht darin, Lieferanten auf Basis individueller Risiko-Scores, ihrer Kritikalität in Ihrer Wertschöpfungskette, Produkt-Rarität und weiteren Kriterien genauer zu bewerten. Alle Lieferanten, die einem zuvor hinzugefügten Cluster angehören, werden automatisch in den Scope aufgenommen.
Darüber hinaus können Sie Lieferanten manuell hinzufügen oder entfernen, um die Analyse gezielt zu verfeinern. Dieser Schritt wird separat für jeden Bereich der Lieferkette durchgeführt:
Eigene Standorte
Tier-1-Lieferanten
Tier-N-Lieferanten
Sie können direkt im Schritt Lieferantenauswahl neue Collections erstellen oder ausgewählte Lieferanten zu bestehenden Collections hinzufügen. Diese Optionen befinden sich neben den Aktionen „Zum Scope hinzufügen“ und „Aus dem Scope entfernen“.
Bitte beachten Sie, dass Collections ihre Berechtigungseinstellungen beibehalten: Sie können nur Lieferanten zu Collections hinzufügen, die Sie selbst erstellt haben oder für die Sie bereits Zugriff haben. Lieferanten können mehreren Collections gleichzeitig zugeordnet werden, und aus einem einzigen Scope können mehrere Collections generiert werden. Um einen Lieferanten aus einem Scope zu entfernen, wechseln Sie zur Seite „My Network“ und bearbeiten Sie dort die entsprechende Collection.
Collections prüfen
Alle während der Scope-Analyse erstellten Collections werden im Collections-Tab innerhalb des Workflows aufgelistet und verwaltet. Es werden ausschließlich Collections angezeigt, die aus dem aktuellen Scope stammen – Collections aus anderen Scopes sind über die jeweiligen Scope-Dateien oder die Seite Network einsehbar.
Wenn Sie auf Complete Scope Analysis klicken, wird der Scope-Status auf „Abgeschlossen“ gesetzt. Damit wird der Scope finalisiert, und es sind keine weiteren Änderungen mehr möglich – weder das Hinzufügen oder Entfernen von Lieferanten oder Clustern, noch das Erstellen zusätzlicher Collections.
Ein Bestätigungsdialog erscheint und weist Sie darauf hin, dass das Abschließen des Scopes eine endgültige Aktion ist. Nach der Bestätigung sind keine weiteren Änderungen am Scope mehr möglich – dazu zählt das Hinzufügen oder Entfernen von Clustern oder Lieferanten.
Vorhandene Scopes anzeigen
Berechtigungen
Beim Anzeigen eines bestehenden Scopes gilt:
Eigentümer:innen des Scopes können die ausgewählten Cluster und Lieferanten bearbeiten, sofern der Status auf „Offen“ gesetzt ist.
Wenn der Scope-Status „Abgeschlossen“ ist, wird er schreibgeschützt. Um Änderungen vorzunehmen, können Sie den Scope duplizieren und die neue Version bearbeiten.
Nur der/die Eigentümer:in eines Scopes kann diesen löschen.
Scopes enthalten außerdem Kennzeichnungen, die anzeigen, ob Inhalte bearbeitet werden können oder nicht.
Hinweis: Sobald ein Scope erstellt wurde, können die allgemeinen Eingabekriterien (z. B. Perspektive, Scoping-Zeitraum) nicht mehr geändert werden. Um diese Felder zu bearbeiten, kopieren Sie den Scope und passen Sie die Angaben in der neuen Datei an.
Wichtigste Erkenntnisse: Strategische Risikoanalyse, gezielte Ressourcennutzung und regulatorische Konformität
Das Scoping-Tool in Prewave ist mehr als nur ein Schritt zur Voranalyse – es ist ein strategischer Rahmen zur Risikobewertung und fundierten Entscheidungsfindung in komplexen Lieferketten.
Durch die Nutzung von Clustering, anpassbaren Filtern und berechtigungsbasierten Collections kann Ihre Organisation Hochrisikobereiche gezielt priorisieren, den manuellen Analyseaufwand deutlich reduzieren und regulatorische Anforderungen wie LkSG, CSDDD und NTA sicher erfüllen. Scoping bildet den klaren, skalierbaren und zielgerichteten Startpunkt Ihrer Sorgfaltsprozesse – und schafft so die Grundlage für wirksame Lieferkettentransparenz und Maßnahmen.

